Magdeburger leben gern in der Landeshauptstadt

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Magdeburger leben gern in der Landeshauptstadt

Stadtverwaltung legt umfangreiche Sozialstudie vor.

80 Prozent der Magdeburgerinnen und Magdeburger leben gern in der Landeshauptstadt. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Bürgerbefragung zu den Lebensumständen der Magdeburger Bevölkerung hervor. Die repräsentative Dokumentation gewährt ausführliche Einblicke in soziale Zusammenhänge und Meinungsbilder. Insgesamt 2.570 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Magdeburgerinnen und Magdeburger beteiligten sich an der Studie, deren Erhebung sowohl schriftlich als auch über das Internet erfolgte.

Die Befragten machten dabei umfassende Angaben zu ihrer allgemeinen Lebenssituation, zu Erwerbstätigkeit und Einkommen und zu ihrer Wohnsituation. Dabei konnten sie auch eine Einschätzung der bestehenden nachbarschaftlichen Beziehungen und des Wohnumfeldes abgeben. Außerdem wurde nach der gesundheitlichen Situation und Lebensweise der Studienteilnehmer; der Bewertung der infrastrukturellen Ausstattung in den Stadtteilen und der eigenen Teilhabe an gesellschaftlichen und politischen Prozessen gefragt.

Ziel der Studie war die Erstellung einer soliden Informationsgrundlage für die sinnvolle Weiterentwicklung von Magdeburg und seinen Stadtteilen. Die gewonnenen Ergebnisse sollen der Stadtverwaltung helfen, noch gezielter soziale Dienstleistungen und Hilfen zu organisieren. Auf Basis der erhobenen Daten können zum Beispiel Rückschlüsse zur demografischen Entwicklung, zur Infrastrukturversorgung und zu den konkreten Lebenslagen der Einwohner in den Stadtteilen gezogen werden.

44 Prozent der Magdeburgerinnen und Magdeburger leben "sehr gern" in der Ottostadt, 36 Prozent wohnen "gern" hier. Mit diesen Werten liegt die Zufriedenheit mit dem Wohnen in Magdeburg auf einem ähnlich hohen Niveau wie in anderen deutschen Städten.

Die Zufriedenheit mit dem Angebot an existentiellen Versorgungseinrichtungen wie beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel, Ärzten und Apotheken ist in Magdeburg insgesamt sehr hoch. Je nach Einrichtung sind 80 bis 90 Prozent der Befragten "zufrieden" oder "sehr zufrieden" mit den vorhandenen Angeboten. Diese Zufriedenheit nimmt jedoch in den städtischen Randgebieten und Vororten sukzessive ab. Ältere Menschen sind mit der Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften weniger glücklich, die ärztliche Versorgung sehen viele von ihnen dagegen positiv. Durchweg als zu gering bemängelt wird das vorhandene Angebot an Postdienstleitungen.

Obwohl die Polizei 2010 in Magdeburg die niedrigste Kriminalitätsrate seit zehn Jahren verzeichnen konnte, ist das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger immer noch vergleichsweise gering. Nur 37 Prozent der Befragten sind mit der öffentlichen Sicherheit in Magdeburg "zufrieden" oder "sehr zufrieden". Während sich jüngere Befragte eher sicher fühlen, steigt das Unsicherheitsgefühl mit dem Alter an.

Etwa 19 Prozent der Magdeburger leben nach Definition der Studie in relativer Armut. Dazu zählen neben den Empfängern von Arbeitslosengeld II und weiteren Sozialleistungen auch Beschäftigte und Rentner, deren monatliche Einkünfte unterhalb der Mindesteinkommensgrenze liegen.

Weiterhin geht aus der Studie u. a. deutlich hervor, dass Armut mit zunehmender Qualifikation sinkt und am höchsten unter den Personen ohne Schul- oder Berufsabschluss ist. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, führt die Landeshauptstadt Magdeburg am 9. Mai 2011 zum dritten Mal eine Fachkonferenz zur Kinder- und Familienarmut durch. Schwerpunkt der diesjährigen Fachkonferenz ist die Jugendarbeitslosigkeit. Bewertet werden soll, ob zur Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit die bisherigen Programme und Maßnahmen zur Ausbildung, Beschäftigung und Arbeit ausreichen oder neue Lösungen angestrebt werden müssen.

Mit der Durchführung und Auswertung der Erhebung hatte die Stabsstelle für Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung nach einer Ausschreibung das Institut für angewandte sozialwissenschaftliche Forschung und Evaluation Leipzig beauftragt. Die vollständigen Ergebnisse der Bürgerbefragung, deren Erhebung auf einen Beschluss des Stadtrates zurückgeht, kann im Internet unter http://www.magdeburg.de/media/custom/698_11628_1.PDF eingesehen werden.

Nachricht vom 14.04.2011


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