200 neue Wohnungen im Handelshafen Magdeburg

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200 neue Wohnungen im Handelshafen Magdeburg

Wohnen, wo einst Handelsschiffe ankerten - Weiterer Ausbau im Wissenschaftshafen.

Weiterer Ausbau im Wissenschaftshafen:
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat heute gemeinsam mit Torsten Ganz, Abteilungsleiter im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalts, den weiteren Ausbau der Werner-Heisenberg-Straße besichtigt. Er ist notwendig, weil die so genannten Reichseinheitsspeicher im Wissenschaftshafen in Kürze zu Wohnzwecken umgebaut werden sollen. Hier investiert die Projekt Rentenvorsorge GbR - heute vertreten durch den Bevollmächtigten Gerald Breschke - in die Errichtung von mehr als 200 Wohnungen.

Nachdem der ehemalige Handelshafen als Hafen aufgegeben werden musste, ergab sich die Notwendigkeit, das Gebiet neu zu ordnen und neue Funktionen für Gebäude, Anlagen und Flächen zu finden. Als neues städtebauliches Ziel wurde die Umgestaltung des ehemaligen Handelshafens zum Wissenschaftshafen definiert. Im südlichen Handelshafen ist die Entwicklung zu einem hochwertigen städtebaulichen Bereich mit der Ansiedlung bedeutender wissenschaftlicher Einrichtungen und der Sanierung historischer Gebäude bereits gelungen. Er hat überregional Bedeutung erlangt und ist Maßstab für die weitere Entwicklung des Areals.

"Das Vorhaben, die ehemaligen Reichseinheitsspeicher zu Wohnzwecken umzubauen, könnte nun die Initialzündung zur erfolgreichen Entwicklung der nördlichen Flächen sein", freut sich Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, dass sich für die bisher als Getreidespeicher genutzten Silos eine interessante Perspektive abzeichnet. Bisher waren die Speicher wegen der von ihnen ausgehenden Staubexplosionsgefahr ein Risiko - im Umkreis von 200 m durften keine Wohnungen gebaut werden. Nun werden die Speicher selbst zum Wohnraum - mehr als 200 Wohneinheiten will der Investor - die Projekt Rentenvorsorge GbR - hier einrichten. Durch die Umnutzung kann somit ein weiterer Abschnitt des ehemaligen Handelshafens städtebaulich neu geordnet werden.

Die Einleitung des dafür erforderlichen Satzungsverfahrens zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan wurde bereits am 28. Juni 2010 durch den Stadtrat beschlossen. Neben der Umnutzung der Speichergebäude werden auch die Neugestaltung der Freiflächen sowie die erforderliche Erschließung im Verfahren betrachtet.

Dazu ist u.a. die Verlängerung der Werner-Heisenberg-Straße erforderlich, mit der die öffentliche Erschließung in Richtung Norden auf einer Länge von 420 m als Haupterschließung fortgeführt wird.


Von besonderer Bedeutung für den dortigen Denkmalbereich ist die bestehende Kranbahn. Es ist vorgesehen, die westlich gelegene Kranbahn zu erhalten und in den Rad- und Gehweg, der parallel zum Hafenbecken vorgesehen ist, zu integrieren. Dies entspricht der denkmalpflegerischen Forderung zur Erhaltung der Kranbahntrasse sowie zur Wiederherstellung der Gesamtfläche.

Darüber hinaus ist vorgesehen, auf der Ostseite einen durchgehenden Gehweg bis an die Grenze des Baugebietes zu führen und damit die östlich angrenzenden Grundstücke zu erschließen. Die Fahrbahnbreite wird entsprechend der Ausführung als Haupterschließung mit 6,5 m Breite, der Gehweg auf der Ostseite mit 2,5 m Breite vorgesehen.

Vor der Werner-Heisenberg-Straße ist zudem eine Straßenverbindung in östlicher Richtung bis zum Speicher K (Länge 120 m) geplant. In diesem Speicher befindet sich das Galileo-Testfeld als Forschungseinrichtung für ein zukünftiges Satellitennavigationssystem. In das Bauvorhaben integriert ist die Neuerschließung mit allen erforderlichen Ver- und Entsorgungsanlagen.

"Das gesamte Straßenbauvorhaben wäre nicht möglich gewesen ohne die zusätzliche und kurzfristige Bereitstellung von Fördermitteln durch das Land Sachsen-Anhalt", dankte Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper heute dem Landesbauministerium für die kurzfristige Unterstützung der Verlängerung der Werner-Heisenberg-Straße. Das Vorhaben wird mit EFRE-Mitteln sowie mit Mitteln aus dem Städtebauförderprogramm Stadtumbau Ost zur Aufwertung von Stadtteilen/Stadtquartieren gefördert. Diese Mittel stehen in den Jahren 2010 und 2011 zur Verfügung. Insgesamt wurde ein Kostenrahmen von 1.710.000 EUR bewilligt, davon 478.800 EUR Städtebaufördermittel und 991.800 EFRE-Mittel. Der kommunale Eigenanteil liegt bei 239.400 EUR.

Hintergrund:
Die beiden Silogebäude im ehemaligen Handelshafen wurden 1940 (Silo Elbe) und 1941 (Silo Handelshafen West) errichtet. Die Silogebäude wurden in einer Stahlbetonkonstruktion mit Massivsatteldach mit Ziegeleindeckung und 30 Silozellen gebaut. Innerhalb der Silos befinden sich jeweils 9 Bodengeschosse, 1 Erdgeschoss sowie 2 Untergeschosse. Ausgelegt ist das Fassungsvermögen für 5.250 t Getreide im Silo West und 10.000 t Getreide im Silo Elbe.

Nachricht vom 20.10.2010


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