Gemeinsame Initiative gegen das Komasaufen

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Gemeinsame Initiative gegen das Komasaufen

"Pro Party - contra Flatrate" Eine gemeinsame Initiative gegen das Komasaufen.

Die Landeshauptstadt setzt ihre Bemühungen, den Missbrauch von Alkohol und die daraus entstehenden Folgen zu unterbinden fort. Unter dem Motto "Pro Party - contra Flatrate" verpflichten sich nunmehr Betreiber von Gaststätten und Diskotheken, auf Lockangebote für Jugendliche zu verzichten.

Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und Jens Hennicke, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Sachsen-Anhalt, unterzeichnete heute Stefan Pauli, Pressesprecher mehrerer Veranstalter und Diskothekbetreiber in Magdeburg, symbolisch eine freiwillige Selbstverpflichtung. Darin erklären sich die Veranstalter und Betreiber von Diskotheken bereit, auf die Durchführung von sogenannten "Billigpartys" für Jugendliche und die Werbung dafür zu verzichten. Darüber hinaus sollen Selbstkontrollsysteme zur Einhaltung von gaststätten- und jugendschutzrechtlichen Vorschriften installiert werden. Neun Betreiber von Gaststätten und Diskotheken haben bereits eine solche freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet.

Partner der Aktion "Pro Party - contra Flatrate" sind die Landeshauptsstadt Magdeburg und die Techniker Krankenkasse (TK). Unterstützt wird die Kampagne durch die Tagesklinik für Suchtkranke an der Sternbrücke. Der Medientreff "zone" hat zur Aktion ein eigenes Logo entworfen. Unter diesem Gütesiegel können von nun an die Betreiber von Diskotheken- und Gaststätten ihre Teilnahme an der Aktion "Pro Party - contra Flatrate" dokumentieren und für die Aktion werben.

"Das Thema Alkoholmissbrauch und die damit einhergehenden Folgen für die Gesellschaft steht ja schon seit längerer Zeit im Fokus unserer ordnungsrechtlichen Bemühungen", erklärte dazu heute Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Dass wir darin nun von der Techniker Krankenkasse und den Gastronomen unterstützt werden, ist eine neue Qualität. Denn dem übermäßigen Konsum von Alkohol ist nicht allein mit Verboten beizukommen, hier sind auch Maßnahmen der Prävention erforderlich."

"Wir sind froh, dass die Stadt Magdeburg die Initiative ergriffen hat und mit dieser Aktion Zeichen gegen den Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen setzt. Wir freuen uns, dass schon einige Städte Interesse für dieses Projekt bekundet haben und hoffen, dass sich noch viele andere Städte dieser Präventionskampagne anschließen", so Jens Hennicke von der TK.


Hintergrund:
Über 75 Prozent der 12 bis 17jährigen haben schon einmal Alkohol getrunken. Rund 17 Prozent von ihnen trinken mindestens einmal in der Woche Alkohol. Das sogenannte Binge-Drinking, das absichtliche Trinken bis zum Rausch betreiben 20 Prozent der Jugendlichen. Das ergab eine Studie der Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung (BZgA). Besonders erschreckend - bereits bei den 10 bis 15-jährigen ist die Anzahl der Alkoholvergiftungen innerhalb eines Jahres um 15 Prozent angestiegen, obwohl diesen Kindern laut Jugendschutzgesetz gar kein Alkohol verkauft werden darf. In Sachsen-Anhalt mussten 2008 insgesamt 726 Jugendliche und junge Erwachsene unter 20 Jahren, die bei einer Ersatzkasse versichert waren, wegen einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingewiesen werden.

Häufig findet dieses Rauschtrinken am Wochenende in Diskotheken, Gaststätten oder bei anderweitigen Veranstaltungen statt. Gastronomen, Diskothekenbetreiber und Organisatoren von Tanzveranstaltungen sollten sich dabei ihrer ganz besonderen Verantwortung für die jugendlichen Gäste bewusst sein. Dennoch wird noch allzu oft mit sogenannten Flatrate-Partys oder anderen Billig-Alkohol-Angeboten um die Gunst der jungen Leute geworben. Zu den Verstößen gegen rechtliche Auflagen sind immer mehr Gewaltdelikte oder Unfälle Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums.

Um sogenannte Billigpartys und ihre Folgen einzudämmen, hatten die Projektpartner im vergangenen Jahr u.a. eine Weiterbildungsveranstaltung für Gastronomen angeboten, auf der nicht nur über mögliche rechtliche Konsequenzen derartiger Exzesse informiert, sondern auch die gesundheitlichen Folgen des Rauschtrinkens aufgeklärt wurde. Die jetzt unterzeichnete Selbstverpflichtung ist das Ergebnis intensiver Abstimmungen zwischen den beteiligten Partnern.


Folgende Gastwirte oder Veranstalter haben bisher die freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet:
- Magdeburg Events GmbH
- Betriebsstätten: Montego Beachclub, Strandbar,

- Altes Theater am Jerichower Platz gGmbH

- Dominion Club GbR
- Betriebsstätte Factory - Karl-Schmidt-Str.

- Timex Club Veranstaltungs GmbH,
- Betriebsstätte Looop, Heaven, Veranstaltungen Klub Elektrik

- Richter & Krümmling GbR
- Betriebsstätten M2 und Likido Lounge

- CE Veranstaltungslogistik & Eventscatering GmbH
- Betriebsstätte Sudenburger Wuhne (Froximun Arena)

- Event Gastronomie Buttergasse GmbH
- Betriebsstätte First

- Betriebsstätte Prinzzclub

- Veranstaltungsort Budenbergstraße

Nachricht vom 09.11.2010


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