ELISA - Elektromobil, Leicht und Intelligent

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ELISA - Elektromobil, Leicht und Intelligent

Startschuss für Landesinitiative "Elektromobilität und Leichtbau". Ministerpräsident Haseloff: "Sachsen-Anhalt soll vom Zukunftsmarkt Elektromobilität profitieren".

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in Magdeburg die neue Landesinitiative "Elektromobilität und Leichtbau" offiziell gestartet. Mit der Initiative wollen Landesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft die bestehenden Aktivitäten im Bereich Elektromobilität bündeln und forcieren sowie neue anregen. Binnen fünf Jahren soll Sachsen-Anhalt zu einem führenden Produktions- und Forschungsstandort für Antriebstechnologien und Energieträger entwickelt werden. Offiziell heißt die Landesinitiative "Elektromobil, Leicht und Intelligent - eine Initiative für Sachsen-Anhalt - ELISA"

Haseloff betonte: "Wenn wir den großen Stellenwert der Automobilindustrie für die Zukunft sichern und keine Marktanteile verlieren wollen, dann muss Deutschland zu einem Leitanbieter und zu einem Leitmarkt für Elektromobilität werden. Dies stellt uns auch in Sachsen-Anhalt vor neue Anforderungen, denn wir wollen am Zukunftsmarkt Elektromobilität teilhaben und von ihm profitieren."

Der Ministerpräsident verwies auf die besondere Bedeutung der Automobilzulieferindustrie für Sachsen-Anhalt. Hier seien in rund 250 Unternehmen mehr als 18.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit dem Übergang von Verbrennungsmotoren zum Elektroantrieb seien auch sie vor neue Herausforderungen gestellt.

Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff erklärte: "Elektromobilität bedeutet nicht, das Automobil zu liften und einen Elek­tro­motor einzubauen. Es geht darum, das Automobil ein Stück weit neu zu erfinden und da wollen wir in Sachsen-Anhalt mit unseren vielen Zulieferern und Dienst­leistern natürlich mit vorn dabei sein." Chancen sieht Wolff sowohl in der Nutzung als auch in Forschung und Produktion. "Wichtig ist es, dass wir uns auf unsere Stärken wie neue Werkstoffe und Leichtbau oder Energiespeicher konzentrieren. Hier spielen die heimischen Hochschulen und Zulieferer weit vorn mit. Die Landesinitiative wird diese Entwicklung weiter vorantreiben und soll zudem ein möglichst großes Stück der künftigen EU-Forschungsförderung für Sachsen-Anhalt sichern. So werden insbesondere die Themen Energieeffizienz, Elektromobilität sowie neue Materialien und Leichtbau in der nächsten EU-Strukturfondsperiode eine große Rolle spielen."

Dr. Klaus Klang, Staatssekretär im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, sieht eine wesentliche Aufgabe in der koordinierten Realisierung von Elektromobilität: "Wir müssen praktische Konzepte entwickeln, um die Elektromobilität in den Alltag der Bürgerinnen und Bürger zu integrieren. Der schonende Umgang mit unseren Ressourcen und die Erfordernisse des Klimaschutzes lassen uns keine Alternative."

Hintergrund:
Die Gesamtkoordinierung der Landesinitiative "Elektromobilität und Leichtbau" wird durch die Geschäftsstelle des Sachsen-Anhalt Automotive e.V. erfolgen, der auch eine Analyse zu den Potentialen der Elektromobilität im Land erstellt hat. Als besonders erfolgversprechende Themenfelder wurden dabei folgende Bereiche identifiziert:

- Neue Komponenten mit Werkstoffen/Leichtbau, Motor-Antrieb und Leistungselektronik
- Energiespeicher mit dem Schwerpunkt Brennstoffzellen- und Batterie-Testsysteme
- Informations- und Kommunikationstechnologie mit mobilen Datenservices, E-Energy und Smart Grid
- Stromversorgung
- Weiterbildung und Qualifizierung


In den nächsten zwei bis drei Jahren stehen folgende fünf Leitvorhaben auf der Agenda:

- Entwicklung eines Konzepts für eine komplette Leichtbauachse
- Range Extender (Reichweitenverlängerung)
- Innovative Konzepte für leichte Sitze für City-Cars
- Fertigung und Einsatz eines innovativen Radnabenmotors
- Langzeittestzentrum für Brennstoffzellen und Batterien

Diese fünf Projekte umfassen grob geschätzt ein Gesamtvolumen von rund 66 Millionen Euro, davon Investitionen von mehr als 35 Millionen Euro.

Die Nationale Plattform Elektromobilität hat das Ziel, in Deutschland bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Wichtige Herausforderungen sind die Entwicklung technologischer Komponenten in den Bereichen Speicher oder Leistungselektronik. Sachsen-Anhalt kann hierbei auf gute bis exzellente Wissenschafts- und Forschungspotentiale zur Elektromobilität setzen. Hierzu zählen unter anderem das Modellprojekt "HarzEE-mobility", der Forschungsschwerpunkt Automotive an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie das dortige "Galileo-Testfeld" zur elektromobilen Verkehrs- und Logistikforschung. Hinzu kommen die an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie am Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM Halle konzentrierten Forschungspotentiale für Kunststoffverarbeitung und Materialforschung sowie das von Land und Bund finanzierte Institut für Kompetenz in AutoMobilität IKAM in Magdeburg und Barleben, das Ende März eröffnet werden soll.

Nachricht vom 25.01.2012


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