Russischer Staatszirkus mit Oleg-Popov-Gala in Magdeburg

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Russischer Staatszirkus mit Oleg-Popov-Gala in Magdeburg

Der weltberühmte russische Clown trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein.
Großer Russischer Staatszirkus mit Oleg-Popov-Gala in der Stadt.

Im Rahmen seiner Jubiläumstour mit dem Großen Russischen Staatscircus weilt der Publikumsliebling und Grandseigneur der Clownerie, Oleg Popov zur Zeit in Magdeburg. Heute wurde er von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfangen und trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein.

Der Moskauer Zirkus hat zu Ehren seines berühmtesten Clowns, der im letzten Jahr 80 Jahre alt wurde, ein einmaliges Galaprogramm auf die Beine gestellt. Artisten, Boden- und Luftakrobaten, Pantomimen, Kunstreiter, Stuntmen, Illusionisten, Hundedompteure, ein Orchester und viele andere begeistern die Zuschauer. Im Mittelpunkt des Programms steht dabei der große Pantomime selbst mit den besten Nummern aus seinen fast 60 Jahren in der Manege. Bis zum 13. Februar sind die Aufführungen noch in Magdeburg auf dem Messeplatz zu erleben.

Oleg Popov entschied sich bereits in jungen Jahren zu einem Leben als Zirkuskünstler. Für das Studium an der Staatsschule für Zirkuskunst in Moskau gab er seine Lehre als Schlosser auf. Zu Beginn seiner Karriere in den frühen 50er Jahren trat Popov als komischer Luftakrobat auf einem durchhängenden Seil auf. Sein großer Durchbruch begann 1954 bei einem Gastspiel in der Stadt Saratov. Popov musste für einen anderen Clown einspringen und sein improvisierter Auftritt mit Kartoffeln, Gabeln, Töpfen und Tellern wurde ein voller Erfolg. Der Clown war später in Russland so populär, dass es sogar eine Schokoladensorte mit seiner Abbildung auf der Verpackung gab. 1969 wurde ihm der Titel Volkskünstler der UdSSR verliehen. Schon bei der ersten Tour des russischen Staatscircus durch Westeuropa 1956, gewann Popov auch hier die Herzen des Publikums und der Presse. Auch die Menschen in Australien, Japan, den USA und Kuba lachten über die Vorstellungen des russischen Clowns. 1981 gewann Oleg Popov beim Zirkusfestival von Monte Carlo den Goldenen Clown - den Oscar der Zirkuswelt.

Popovs Bühnen-Alter-Ego tritt mit karierter Sportmütze, schwarzem Samtjäckchen, gestreifter Hose, kleinem Stöckchen, roten Socken, spitzen Schuhen und Schminktupfen im Gesicht auf die Bühne. Er schuf einen ganz eigenen Charakter, einen sympathischen, gut gelaunten und erfinderischen Mann. Die Inspiration hierfür lieferten typische Charaktere aus russischen Märchen wie Iwanuschka-Duratschok (Iwan, der Dummkopf) oder (Meister Linkshänder). Die Figuren wirken zunächst tollpatschig, sind aber in Wahrheit gewitzt und schlau. Durch List oder glückliche Umstände schaffen sie es, jede Situation zu meistern.

Mit seiner Mischung aus Pantomimischer Clownerie mit Elementen von Akrobatik, Jonglage und Zauberkunst ist Popov auch mit seinen 80 Jahren immer noch der Star der Manege.

Hintergrundinfos zum Russischen Staatszirkus
Der Große Russische Staatszirkus kommt aus Moskau, Seine feste Veranstaltungshalle auf dem Wernadski-Prospekt umfasst 3400 Zuschauerplätze mit 23 Reihen und er beschäftigt mehrere hundert Künstler. Auf den internationalen Tourneen als "Großer Russischer Staatscircus" sind neben Künstlern aus Russland und der ehemaligen Sowjetunion auch Zirkusschaffende aus aller Welt mit von der Partie.

Das aufregende Programm des Traditionszirkus dürfte genau nach dem Geschmack der Magdeburger sein. Denn das bunte Zirkustreiben hat hier schon vielen Generationen Freude bereitet. Dass Magdeburg einst eine der bedeutendsten deutschen Zirkusstädte war, beweisen die Baupläne des 1896 entstandenen ersten festen Zirkusrundbaus in Deutschland. Er fasste mehr als 2500 Besucher und stand bis zum alliierten Bombenangriff am 28. September 1944 am Universitätsplatz. Alle renommierten Reisezirkusse traten dort auf - Busch, Krone, Sarrasani, Straßburger... Dem Zirkus Busch diente der Zirkusbau viele Jahre lang als Winterquartier. So kamen die Magdeburger zu jeder Jahreszeit in den Genuss von Zirkusvorstellungen.

Auch später als die Staatszirkusse der DDR - Aeros, Busch, Barlay oder Olympia (später Berolina) - in die Stadt kamen, waren die Zelte voller begeisterter Besucher.

Im Herbst 2008 öffnete das Zirkusmuseum Magdeburg in Buckau seine Tore.

In der denkmalgeschützten und restaurierten Villa des Industriellen Rudolf Wolf (1831-1910) sind zum Beispiel Zirkusplakate, Kostüme sowie Modelle der Chapiteaus von Krone und Nock aus der Schweiz zu sehen. Ein Raum der Ausstellung ist ausschließlich der Clownerie gewidmet.

Nachricht vom 11.02.2011


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