Magdeburg ist gegen Hochwasser-Katastrophen gut gerüstet

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Magdeburg ist gegen Hochwasser-Katastrophen gut gerüstet

Rückblick aufs Hochwasser 2002. OB Trümper: "Wir sind bei Hochwasser gut gerüstet, dürfen den Fluss aber nicht unterschätzen.". - Zehn Jahre ist es her, dass Magdeburg nur knapp an einer Hochwasser-Katastrophe vorbeigeschrammt ist. Die Stadt hat aus der dramatischen Situation ihre Lehren gezogen. Welche, darüber berichtete Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper heute im Rahmen eines Pressegespräches.

"Magdeburg ist heute für vergleichbare Situationen deutlich besser gerüstet", stellt das Stadtoberhaupt mit Blick auf die Entwicklung seit 2002 klar. "Den Beweis dafür haben wir im Prinzip im Vorjahr erbracht, als das Winterhochwasser nur wenige Zentimeter unter dem Pegelstand von 2002 blieb." Dass diese für die Stadt durchaus kritische Situation wesentlich unspektakulärer vorüberging, habe auch mit der gewachsenen Professionalität der Krisenbewältigung zu tun.

"Gut zu wissen ist dabei auch, dass die Magdeburgerinnen und Magdeburger in solchen Situationen über sich hinauswachsen, um ihre Stadt zu schützen", blickt OB Dr. Trümper auf das Hochwasser 2002 zurück. "Damals gab es rund 20.000 Freiwillige, die vor allem beim Sandsackfüllen geholfen und unsere Bördelandhalle vor einer drohenden Aufschwemmung geschützt haben. Ihnen sind wir zu großem Dank verpflichtet."

Die Stadt selbst hat nach den Ereignissen 2002 einiges getan, um für kritische Situationen gut gerüstet zu sein. "Die Optimierung der Strukturen zur Krisenbewältigung, die Erweiterung der Stäbe, die Schulung aller Mitarbeiter, die in solchen Fällen zum Einsatz kommen und die Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Partnern außerhalb der Verwaltung war ein wichtiger Aufgabenkomplex, den wir nach dem Hochwasser 2002 in Angriff genommen haben."

Mit dem Neubau der Feuerwache Nord wurden auch entsprechende räumliche und technische Voraussetzungen geschaffen, damit der Stab für außergewöhnliche Ereignisse und der Katastrophenstab im Fall des Falles optimale Arbeitsbedingungen haben. Für die Bürgerhotline, die im Hochwasser 2002 erstmals geschaltet wurde, steht heute mit dem ServiceCenter der Stadtverwaltung ein modernes Callcenter zur Verfügung, das bei Bedarf rund um die Uhr genutzt werden kann.

Während die Hochwasservorsorge - die Ertüchtigung der Deiche und Schutzanlagen - in die Zuständigkeit des Landes fällt, hat die Stadt in der Hochwasser-Nachsorge einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt gesehen. Insbesondere die ostelbischen Stadtteile leiden unter flächendeckenden Vernässungen und erhöhten Grundwasserständen, die durch Hochwasser verursacht werden.

"Wir haben dazu ein Konzept entwickelt und die ersten Maßnahmen bereits umgesetzt, z.B. mit dem Ausbau des Grabensystems in Pechau", berichtet der zuständige Beigeordnete für Kommunales, Umwelt und allgemeine Verwaltung, Holger Platz. "Der Ausbau des Furtlakengrabensystems wird ein weiterer wichtiger Baustein sein, insgesamt fließen 12 Mio. Euro in die Hochwassernachsorge."

Viel Geld wurde darüber hinaus investiert, um die Erreichbarkeit der Deiche zu verbessern. "Das war eine wichtige Erkenntnis aus dem Hochwasser 2002, dass die Deiche auch an abgelegenen Stellen erreichbar sein müssen, damit in Gefahrensituationen Menschen und Material schnell an den Deich gebracht werden können", blickt OB Dr. Trümper zurück. "Insgesamt neun Deichwege haben wir in den letzten Jahren ausgebaut oder neu angelegt, so dass die Deichverteidigung deutlich einfacher geworden ist."

"An einem Fluss zu liegen ist für eine Stadt ein Segen und kann - das wissen wir spätestens seit 2002 - auch zum Fluch werden", zieht Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper ein Resümee. "Darauf müssen wir uns einstellen. Je besser das gelingt, umso besser können wir auch bedrohliche Situationen meistern."

Nachricht vom 17.08.2012


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