Hartwig Ebersbach und Norbert Wartig im Kunstmuseum

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Hartwig Ebersbach und Norbert Wartig im Kunstmuseum

"Das Leben bin ich! Ist das der Punkt?" (Hartwig Ebersbach)

Film, Buch und Gespräch - der Leipziger Maler Hartwig Ebersbach und der Autor Norbert Wartig zu Gast im Kunstmuseum Magdeburg 26. Mai 2010, 19 Uhr

"Es muss eine Lebendigkeit erzeugt werden durch Malerei. Es muss eine Wirklichkeit hergestellt werden. Und da musste erst etwas erfunden werden, ... Und das war "der brennende Mann", dieser Traum, den ich dann in einer völlig neuen Form gemalt habe - vielleicht eben auch die Naivität von Nolde, die mich sehr beeindruckt hat, auch bis heute noch. Was heißt Naivität? Eben dies, direkte Malerei, die irgendetwas auch von Unkultiviertheit hat, also direkt aus dem Bauch scheinbar, und Kontraste herstellt, die man eigentlich so gar nicht planen kann." sagt Hartwig Ebersbach im Gespräch mit Norbert Wartig. Norbert Wartig hat den Künstler zwischen 2005 und 2009 mehrfach im Atelier besucht. Die Intensität und Weite dieser "Ateliergespräche" wird selbst aus der publizistisch verknappten Form des gleichnamigen Buches spürbar. Noch nie zuvor hat sich der 1940 in Zwickau geborene Künstler in solcher Ausführlichkeit über die äußerst vielfältigen Verknüpfungen seiner Persönlichkeit und seines Werkes geäußert.

Unabhängig von politisch motivierten Aufträgen, beharrlich im Einfordern künstlerischer Autonomie, mit hoher experimenteller, innovativer und expressiver Kraft in seiner Malerei wurde Hartwig Ebersbach zu einem Wegbereiter und Orientierungspunkt für viele andere Künstler. Dennoch bildete sich keine Gruppe oder Schule um ihn. Die Quellen für diese besondere Position liegen nicht zuletzt in seiner Biographie: "Als Lehrersohn wusste ich längst die Lehrer zur Weißglut zu bringen. Das hatte ich natürlich versucht, auch auf die Gesellschaft zu übertragen: Gesellschaftsspiele in höchster Form, so habe ich das gern ausgedrückt, Geniestreiche die anderen. Dass ich damit auch im Westen Aufmerksamkeit erlangt habe, war natürlich klasse, so war ich ja auch geschützt vor einer Inquisition im eigenen Land."


In Magdeburg ist Hartwig Ebersbach kein Unbekannter. 1992 und 2002 waren im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen umfangreiche Ausstellungen zu sehen. Wichtige Werke gehören zur Sammlung des Museums, zum Beispiel "Erdblitz II" von 2002. In der Kirche ist darüber hinaus die große "Sienesische Malerei" aus dem Jahr 1998 zu sehen. Sie ist eine Leihgabe des Künstlers.


Wir freuen uns deshalb besonders, außer dem Autor Norbert Wartig, Hartwig Ebersbach - nur eine Woche nach seinem 70. Geburtstag - zum DIALOG im Kunstmuseum begrüßen zu dürfen und laden dazu alle herzlich ein.


Hartwig Ebersbach: geb. 17.5.1940 in Zwickau; 1959-1964 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Bernhard Heisig; ab 1964 freischaffend; 1979-1983 Lehrtätigkeit für experimentelle Kunst an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst; 1978 Beginn der Zusammenarbeit mit dem Komponisten Friedrich Schenker am szenischen Kammerspiel II - MISSA NIGRA; 1981-1983 Mitglied der Gruppe "37,2", die nach neuen strukturellen Möglichkeiten der Produktion und Rezeption von Kunst suchte; 1988 Personalausstellung in New York; 1988-1989 Reisen in die USA und Japan; Studienaufenthalt in Südafrika 1992; seit 1997 mehrfache Reisen nach China


Werke von Hartwig Ebersbach gibt es in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages; dem Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen; den Staatlichen Museen zu Berlin, Nationalgalerie; dem Museum der bildenden Künste Leipzig; der Sammlung Sunshang Art, Peking, Shanghai, Hangzhou (China); dem Staatlichen Russischen Museum St. Petersburg (Russland) und vielen anderen Museen.

Nachricht vom 20.05.2010


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