Frauenaktionstage 2010 in Magdeburg

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Frauenaktionstage 2010 in Magdeburg

Frauenaktionstage 2010
100 Jahre Internationaler Frauentag "Nur Rosen reichen nicht .."

Anlässlich des 100. Internationalen Frauentages am kommenden Montag findet um 15.00 Uhr im alten Rathaus ein Empfang für engagierte Bürgerinnen statt. Im Rahmen der diesjährigen Frauenaktionstage befassen sich Tagungen und kulturelle Veranstaltungen mit der aktuellen Situation von Frauen und Gleichstellungsfragen.

Das Gleichstellungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg lädt gemeinsam mit dem Netzwerk Politischer Runder Tisch der Frauen Magdeburg am 8. März zu einem Empfang für verdiente Frauen, um auf die umfangreiche Arbeit der Frauen hinzuweisen und sich für ihr Engagement zu bedanken. Begrüßt werden die Frauen von Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch und Beate Wübbenhorst, Vorsitzende des Magdeburger Stadtrates. Im Rahmen der Feierstunde erfolgt zudem die symbolische Staffelstabübergabe von Editha Beier, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Magdeburg bis 2009 an ihre Nachfolgerin Heike Ponitka.

Ab 17.00 Uhr sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung für die Opfer häuslicher Gewalt auf dem Breiten Weg in Höhe des Eingangs zum Karstadt-Kaufhaus.

Über den 8.März hinaus finden auch in diesem Jahr vielfältige Veranstaltungen an verschiedenen Orten statt, die einladen zu Diskussionen um Geschlechterfragen und moderne Rollenvorstellungen sowie den Stand der Frauenpolitik in der Stadt.


Das Programm der Frauenaktionstage 2010

10. März, 9.00 Uhr - 16.00 Uhr
Fachtagung "Hier werd ich verrückt"- Anforderungen an eine frauengerechte psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Frauen in Sachsen-Anhalt in Magdeburg, Ministerium für Gesundheit und Soziales, Turmschanzenstr. 25, Raum: C-105,
Veranstaltung u.a. der Frauenpolitischen Bildung Sachsen-Anhalt e.V.

11. März, 9.30 - 11.30 Uhr
Internationales Frauenfrühstück "Kultur verbindet"
Familienkompetenz-Zentrum Werder, Mittelstr. 13

11. März, 19.30 Uhr
Vernissage im Forum Gestaltung Magdeburg, Brandenburger Str. 10
Heide Katrein Schmiedel "Aus der Linie ..."
Die Ausstellung versammelt Werke aus über 20 Jahren der 1952 in
Kleinmachnow geborenen Künstlerin.

14. März, 15.00 Uhr
"Zusammen!" Theater Magdeburg, Schauspielhaus
Stück von Lukas Moodysson, anschließend Gespräch mit den
Künstlerinnen / Künstlern (14,00 Euro, ermäßigt 7,00 Euro)
Eine junge Frau verlässt ihren prügelnden Mann und
beginnt mit ihren Kindern ein neues Leben.

16. März, 16.00 Uhr
18.00 Uhr , Politischer Runder Tisch der Frauen Magdeburg
zum Thema "Situation von Frauen in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt", Gesprächspartner/innen u.a. : Dr. Reiner Haseloff, Traudel Gemmer
Altes Rathaus, Ratssaal

18. März 14.00- 17.00 Uhr
Veranstaltung der Magdeburger Stadtverwaltung zu den Frauenaktionstagen
Vorstellung des aktuellen Standes des Frauenförderplanes
und des audit beruf und familie im Alten Rathaus

24. März, 10.00 - 13.00 Uhr
Mädchenarbeitskreis
Seminar zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz - sexuelle Identität
Volksbad Buckau / Frauenzentrum Courage, Karl-Schmidt-Str. 56

24. März, 20.00 Uhr
4. Magdeburger Spiegel-Salon "Wann ist 'ne Frau 'ne Frau...?"
Rollenbilder zwischen Anpassung und Selbstbestimmung
Initiatorinnenkreis aus Kultur, Politik und Kirche
Theater Magdeburg, Opernhaus, Café Rossini (5,00 Euro)



Hintergrundinformationen

Der Internationale Frauentag: Kurze Geschichte einer langen Tradition
"Mit Stolz dürfen wir es niederschreiben: Dieser Internationale Frauentag ist die wichtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann." Dieses Resümee des ersten Internationalen Frauentags ist nachzulesen in "Gleichheit, Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen". Die Autorin heißt Clara Zetkin; sie ist die Chefredakteurin des sozialdemokratischen Blattes...

Der 8. März ist der Tag, an dem Frauen weltweit durch Aktionen, Kundgebungen sowie Demonstrationen auf ihre Benachteiligungen im öffentlichen und privaten Leben aufmerksam machen und ihr Recht auf Gleichberechtigung einfordern. Als historische Wurzel für die Entstehung des 8. März gelten die Proteste New Yorker Arbeiterinnen, die erstmals 1857 auf die Straße gingen und gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und für gleichen Lohn demonstrierten. Fünfzig Jahre später, am 8. März 1908, traten Tabak- und Textilarbeiterinnen in den Streik und protestierten für bessere Arbeitsbedingungen, für ein Frauenwahlrecht, für kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne.

Die deutsche Sozialistin CLARA ZETKIN brachte auf der zweiten internationalen sozialistischen Frauenkonferenz 1910 den Antrag ein, einen internationalen Frauentag ins Leben zu rufen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Während des Ersten Weltkrieges finden in Deutschland keine Frauentage statt. Am 8. März 1917 - nach russischem Kalender der 23. Februar - streiken in Petrograd Textilarbeiterinnen. In Erinnerung daran setzt 1921 die 2. Internationale Konferenz der Kommunistinnen den 8. März als einheitliches Datum für den Internationalen Frauentag fest.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird im geteilten Deutschland sehr unterschiedlich mit dem Frauentag umgegangen. 1946 führt die sowjetische Besatzungszone den 8. März wieder ein, der in der DDR als Frauentag begangen wurde - aber nichts mit der wirklichen Gleichwertigkeit von Frauen und Männern zu tun hatte.

Im Westen veranstalten Sozialdemokratinnen zwar seit 1948 wieder Frauentage, doch geht mit sinkendem (Klassen-) Kampfbewusstsein auch der Frauentag verloren.

Erst die Ende der 60er Jahre aufkommende neue Frauenbewegung knüpft an die Tradition ihrer Vorkämpferinnen an. 1975 wird der 8.März offiziell von der UNO als internationaler Frauentag gewürdigt.


Einige Zahlen zur aktuellen Situation von Frauen in der Bundesrepublik:
Gleiche Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben scheitert noch immer an der Realität: Der Anteil von Frauen im Bereich der geringfügigen Bechäftigungen liegt doppelt so hoch wie der der der Männer. Frauen sind zu 63 % im Bereich der Minijobs vertreten, der Anteil der Frauen an Teilzeit liegt bei 80%. Die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern liegt in Deutschland immer noch bei 25%.

Frauenförderung in Betrieben ist immer noch die Ausnahme: Von 16.000 Betrieben bundesweit haben sich nur 4% zur Frauenförderung verpflichtet. Elternzeit wird bundesweit von 20,4% der Männer genommen.

Jede 4. Frau hat in der Bundesrepublik hat in ihrem Leben im Alter von 16 bis 85 Jahren mindestens einmal körperliche, und/oder sexuelle Übergriffe von ihrem Beziehungspartner erlebt. Von 10.000 befragten Frauen gaben in einer Bundesstudie (2004) an, dass 28% sehr schwere bis lebensbedrohliche Gewalt von ihrem Beziehungspartner und 45% leichte bis mittelschwer körperliche Gewalt erlebt hatten.


Anfragen zu den Veranstaltungen bitte an: Landeshauptstadt Magdeburg, Amt für Gleichstellungsfragen, Heike Ponitka,, Alter Markt 6, 39090 Magdeburg, Tel. 540 2316 , FAX: 540 2728, e-mail: ponitka@satdt.magdeburg.de, www.frauen-magdeburg.de


Nachricht vom 05.03.2010


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