Zusammenarbeit zwischen Magdeburg und Oral (Kasachstan)
Ottostadt vertritt deutsche Kommunen bei Kanzlerin-Reise nach Kasachstan.
Zusammenarbeit zwischen Magdeburg und Oral (Kasachstan) vereinbart.
Am 18. Juli besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft die Republik Kasachstan. Beim hochkarätig besetzten Wirtschaftsforum in der Hauptstadt Astana dabei war auch Magdeburgs Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch. Er unterzeichnete gemeinsam mit dem Bürgermeister der westkasachischen Stadt Oral, Samigolla Urazow, ein Memorandum zur Zusammenarbeit beider Städte.
"Das Interesse an einem Ausbau der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Kasachischen Republik ist enorm", berichtete Magdeburgs Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch nach seinem Besuch in der kasachischen Hauptstadt. "Dass dabei auch das Interesse unserer Stadt gilt, freut uns natürlich ganz besonders." Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts war die einzige deutsche Stadt, die bei dem Gipfeltreffen am vergangenen Sonntag, zu dem der Präsident der Kasachischen Republik eingeladen hatte, ein derartiges Memorandum unterschrieb.
Im Rahmen des Besuches der Bundeskanzlerin in der kasachischen Hauptstadt wurde eine ganz Reihe von Vereinbarungen zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern unterzeichnet, allerdings nur eine Vereinbarung, die die engere Kooperation zweier Städte zum Ziel hat. Das starke Medieninteresse an dieser Absichtserklärung mit wirtschaftlichem Schwerpunkt unterstrich dies. Der Staatssekretär des Landesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Detlef Schubert, nahm an diesem bedeutenden Wirtschaftsforum ebenfalls teil und sagte der Vereinbarung zwischen beiden Städten seine begleitende Unterstützung zu.
Kasachstan ist das größte Binnenland der Erde und verfügt über gewaltige Rohstoffvorkommen. 90 % des deutschen Außenhandels mit Mittelasien fließen nach Kasachstan. Ein wirtschaftliches Engagement gibt es bereits seitens des Unternehmens FAM und der Otto-von-Guericke-Universität, die als einzige Universität der Bundesrepublik über ein Erasmus-Projekt den Austausch mit kasachischen Universitäten pflegt. Auch die Fraunhofer-Gruppe wird ihre bestehenden Kontakte nach Kasachstan ausbauen, entsprechende Vereinbarungen dazu unterzeichnete der Direktor des Magdeburger Fraunhofer-Instituts, Prof. Michael Schenk, ebenfalls am vergangenen Wochenende.
Erst im April hatte sich der Botschafter der Kasachischen Republik, S.E. Dr. Nurlan Onzhanov in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg eingetragen und bei dieser Gelegenheit den Austausch zwischen der Stadt Oral und Magdeburg angeregt.
Die 1584 gegründete Stadt Oral (russ. Uralsk) ist die Hauptstadt der Region Westkasachstan und hat rund 260.000 Einwohner. Sie liegt nahe an der Grenze zu Russland an der Mündung des Flusses Tschagan in den Ural. Oral liegt damit genau auf der geografischen Grenze zwischen Europa und Asien. "Oral ist insbesondere an einer Zusammenarbeit unserer beiden Städte in den Bereichen Abfallwirtschaft, Energie und erneuerbare Energien sowie Medizin und Medizintechnik interessiert", berichtet Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch. "Natürlich sollen auch in den Bereichen Kultur und Sport sowie Wissenschaft und Bildung Kontakte geknüpft und entwickelt werden."
Magdeburgs Bürgermeister übergab seinem Amtskollegen aus Oral u.a. Unterlagen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg sowie des Unternehmens FAM. Vereinbart wurde, dass die Stadt Oral die Unterlagen prüft und in einer Projektagenda ihre Schwerpunkte für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Städte definiert. Dem soll eine Einladung von Wirtschaftsvertretern aus Magdeburg und Umgebung in die Hauptstadt Westkasachstans folgen.
Nachricht vom 20.07.2010