Schändung von Mahnmalen in der Magdeburger Innenstadt

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Schändung von Mahnmalen in der Magdeburger Innenstadt

Bürgermeister Dr. Koch verurteilt Anschläge auf Mahnmale in Magdeburg.

Magdeburgs Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch verurteilt aufs Schärfste die Schändung zweier Mahnmale in der Magdeburger Innenstadt. Er bittet die Bevölkerung, die Kriminalpolizei bei der Ermittlung der Täter zu unterstützen.

"Ich bin entsetzt über die feige Verunglimpfung von Mahnmalen, mit denen wir an Menschen erinnern, die aufgrund ihrer Weltanschauung oder Religion verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden", erklärt Dr. Rüdiger Koch. "Die Schändung zweier Mahnmale mit verfassungsfeindlichen nazistischen Symbolen ist ein Schlag ins Gesicht aller demokratisch und weltoffen eingestellten Magdeburger."

Die Beseitigung der auf die Mahnmale aufgesprayten verfassungsfeindlichen Symbole wurde umgehend veranlasst.

"Die Anschläge mahnen uns, nicht nachzulassen, in der Auseinandersetzung mit unserer eigenen Geschichte und die Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung tausender unschuldiger Menschen wach zu halten", so Bürgermeister Dr. Koch. "Dabei müssen wir uns klar machen, dass Faschismus und nationale Verblendung auch um unsere Stadt keinen Bogen gemacht haben und die Spuren, die die Jahre 1933 bis 1945 in unserer Stadt hinterlassen haben, offenlegen." Magdeburg beteiligt sich deshalb seit 2005 an der bundesweiten Aktion "Stolpersteine" und hat inzwischen 235 dieser Mahnmale im öffentlichen Raum verlegt sowie die Schicksale der Menschen, an die die Stolpersteine erinnern, dokumentiert.

In Magdeburg engagiert sich ein breites Bündnis gegen Rechts, in dem u.a. demokratische Parteien, Vertreter der Kirchen, Vereine und engagierte Bürger mitwirken. Das Bündnis organisiert jährlich zum Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg eine Meile der Demokratie, auf der in diesem Jahr mehr als 6.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt haben.

Hintergrund:
Am 9. August 2011 um 17.44 Uhr hatte eine Zeugin der Polizei Magdeburg mitgeteilt, dass das Mahnmal für Magdeburger Widerstandskämfer, in der Parkanlage an der Steubenallee besprayt worden ist. Durch die Polizei wurde festgestellt, dass auf der Vorderseite des Mahnmals "Nie wieder Kommunismus" und auf die Gedenktafel, auf welcher antifaschistische Widerstandskämfer namentlich aufgelistet sind, ein Hakenkreuz mit den Maßen 1x1 Meter mit schwarzer Farbe aufgesprüht worden war.

Am selben Abend, um 21.37 Uhr, wurde die Polizei, wiederum von einer Zeugin, davon in Kenntnis gesetzt, dass das Denkmal für die "Alte Jüdische Synagoge" in der Max-Otten-Straße/Ecke Julius-Bremer-Straße beschädigt worden ist. In diesem Falle wurde auf der Vorderfront mit roter Sprühfarbe das Wort "Schande" aufgebracht. Auf der rechten Seite wurde mit schwarzer Sprühfarbe ein Keltenkreuz und auf der Rückseite, ebenfalls mit schwarzer Farbe, zwei Hakenkreuze aufgesprayt.

In beiden Fällen hat der polizeiliche Staatsschutz Ermittlungen hinsichtlich einer Sachbeschädigung durch Graffiti und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

Da bisher keinerlei Hinweise auf den bzw. die Täter erlangt werden konnten, bittet die Kriminalpolizei Magdeburg um weitere Zeugenhinweise zur Tat und/oder zu den Tätern unter der Telefonnummer 0391/546 - 2396.

Nachricht vom 10.08.2011


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